Die Wissenschaftslehre fordert jeden auf, zu überlegen, was er tut, wenn er sagt: Ich. Von diesem behauptet die Wissenschaftslehre, dass er dadurch annehme ein Setzen seiner selbst, dass er sich setze als Subjekt-Objekt. Man kann Ich nicht denken ohne dies. Dadurch nun, durch die Identität des Setzenden, und Gesetzten, ist der Begriff der Ichheit, in wiefern ihn die Wissen-/schaftslehre postuliert, völlig erschöpft. Es wird hier nicht mit hineingezogen, was man sonst beim Setzen seiner selbst noch denken möchte.
Wer [dies] nicht zugäbe, mit dem könne die Wissenschaftslehre nichts anfangen; dies ist das erste, was die Wissenschaftslehre jedem zumutet.
Weiter mutet sie an, noch einmal in sein Bewusstsein hineinzugehen und behauptet, dass man finden werde: dass man sich nicht nur selber setze, sondern dass man sich auch etwas entgegensetze. Dieses Entgegengesetzte wird, weil von ihm nichts weiter behauptet wird, als dass es dem Ich entgegengesetzt ist, auch Nichtich genannt. Man kann es noch nicht Objekt oder Welt nennen, da erst bewiesen werden muss, wie es zum Objekte und zur Welt werde; sonst wäre die Philosophie Popularphilosophie.
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Wissenschaftslehre nova methodo, I. Einleitung, Hamburg 1982, S. 7f.
Nota. - Fichte radikalisiert Kants phänomenologisches Verfahren: Erklärt werden soll das Bewusstsein. Be- wusstsein ist ein Verhältnis zu etwas. Wenn ich von einem jeden phänomenal gegebenen Bewusstsein all das abziehe, was daran empirisch und kontingent ist, bleibt als irreduzibler Rest: sich-verhalten zu etwas. Dem muss ich Etwas voraus-gesetzt haben. Ich konnte Etwas nur setzen, indem ich es mir-entgegen setzte. Ich muss ipso facto mich-selbst gesetzt haben. - Ohne dies kein Bewusstsein.
JE
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