Das Ganze ist nichts als Verhältnisse, und doch soll es Etwas werden. Dies liegt in der Natur der idealen Tätig-keit, und dieser ihr produktives Vermögen zu erörtern ist unser vorzügliches Geschäfte, z. B. dass Materie im Raum ausgedehnt sei, und dass diese nichts sei als das Verhältnis auf unsere Empfindung.
Hier sind wir beim Entstehungsorte des Systems unserer Sensibilität für uns, und unsere gegenwärtige Voraus-setzung, dass unsere Gefühle angeschaut werden, erklärt dieses System der Sensibilität, so wie dieses unsere Voraussetzung unterstützt.
Eine Veränderung von A zu B wird angeschaut, ist also ein Bestimmtes, aber dies ist nichts ohne Bestimmba-res. Also keine Veränderung lässt sich anschauen ohne Veränderlichkeit; soll aber diese Etwas sein, so kann sie nur sein eine Zusammensetzung aus der Anschauung mehrer Veränderungen.
Diese besondere – und von der im vorigen Paragraphen aufgestellten verschiedene – Anschauung heiße X, sie ist nicht Anschauung überhaupt, sondern Anschauung eines Übergehens.
So gewiss angeschaut wird, schwebt dem Anschauenden ein Objekt vor, welches sein Objektives davon erhält, dass die Anschauung darauf bezogen wird. Diese Veränderlichkeit wird also hier schon zu einem Etwas, weil eine Anschauung darauf geht. (Das System unserer Veränderlichkeit ist ist unser Leib. Dieser ist ja etwas, soll ausgedehnt sein im Raume, dies wird er lediglich durch die Anschauung.) Die Anschauung X ist eine Anschau-ung des Ich selbst. Es wäre nun das Fühlende im System der Sensibilität erschöpft. Das Ich dauert in allen Ge-fühlen fort. X wäre die Anschauung des Ich, in dieser Anschauung fände es sich selbst als Objekt.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 90
Nota. - Wenn Fichte sein Modell auch so darstellen muss, als ob ein Moment auf das andere folgte, ist das System doch zeitlos zu verstehen: Es geschieht nicht alles nach und nach einander, sondern ist auf einen Schlag durch einander.
JE
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