2) Dieses x ist nun selbst das Produkt der absoluten Freiheit, d. h. teils, dass überhaupt etwas in dieser Verbindung des Bewusstseins da ist, teils, dass es gerade x und nicht (-x) ist, davon soll der Grund in der Selbsttätigkeit liegen.
(Das Wort Grund muss hier sofern erklärt werden, dass der Sinn deutlich wird; weiter unten wird deduziert, was Grund sei.)
Die ideale Tätigkeit ist gebunden, teils, dass sie für ein x da ist, teils, dass es so bestimmt ist. In sofern ist die ideale Tätigkeit leidend. Es muss etwas hinzu gedacht werden, was sie binde und gerade an das x binde, das ist x nicht selbst, / sondern die Freiheit, diese hat x selbst hervorgebracht; dies heißt nun: Die Freiheit enthält den Grund von x. Was ists nun, welches macht, dass in unserm Fall das Begründende gesetzt wird als Ich? Das Ideale ist es, welches setzt und welches das Praktische setzt als sich selbst. Das Ideale muss so verfahren, da es nur kennt, was in ihm ist. – Es ist bildend, es muss das Praktische sonach auch setzen als bildend. Es sieht gleichsam ein Bilden in das Praktische hinein, und dies Bild ists, wodurch das Praktische dem Idealen zu sich selbst wird. Das Zuschreiben der Anschauung ist der Punkt, der es vereinigt. Nun aber ist das Praktische als frei anfangend kein Nachbilden, jenes Bild des Praktischen ist daher kein Nachbild, sondern ein Vorbild.
Das Anschauende als solches ist gebunden, es folgt nur einem anderen nach; das realiter Tätige ist absolut frei, es kann nicht folgen, es muss mit absoluter Freiheit sich einen Begriff entwerfen, dies heißt ein Zweckbegriff, ein Ideal, von dem man nicht behauptet, dass ihm etwas entspreche, sondern dass ihm zufolge etwas hervorge-bracht werden soll. Wir können ein freies Handeln nur denken als ein solches, das zufolge eines freien Begriffes vom Handeln geschieht; wir schreiben also dem praktischen Vermögen Intelligenz zu. Freiheit kann nicht ohne Intelligenz gedacht werden; Freiheit kann ohne Bewusstsein nicht stattfinden. Absprechen des Bewusstseins und Absprechen der Freiheit sind eins, ebenso das Zuschreiben des Bewusstseins und Zuschreiben der Frei-heit. Im Bewusstsein liegt der Grund, dass man mit Freiheit handeln kann.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 52f.
Nota. - An anderer Stelle mag es heißen, Freiheit sei der Grund, dass man zu Bewusstsein kommen kann: Es ist beides dasselbe. Wäre das eine Begriffsbestimmung, wäre es tautologisch und leer. Es handelt sich aber um zwei unterschiedliche Vorstellungen, und der Satz sagt nun, dass man sich die eine nicht machen kann, wenn man sich zuvor nicht die andere gemacht hat; wer auf jene verzichten will, muss auch auf diese verzichten. Das ist keine logische, sondern eine genetische, keine formale, sondern eine sachliche Aussage.
JE
Nota - Obiges Bild gehören mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 52f.
Nota. - An anderer Stelle mag es heißen, Freiheit sei der Grund, dass man zu Bewusstsein kommen kann: Es ist beides dasselbe. Wäre das eine Begriffsbestimmung, wäre es tautologisch und leer. Es handelt sich aber um zwei unterschiedliche Vorstellungen, und der Satz sagt nun, dass man sich die eine nicht machen kann, wenn man sich zuvor nicht die andere gemacht hat; wer auf jene verzichten will, muss auch auf diese verzichten. Das ist keine logische, sondern eine genetische, keine formale, sondern eine sachliche Aussage.
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