Sonntag, 28. August 2016
Trieb ist ein sich selbst produzierendes Streben.
Ich finde etwas, aus welchem ich mein Handeln zusammensetze; in diesem liege ich selbst, also hier wird Tätigkeit gefunden. Diese Tätigkeit ist eine zurückgehaltene Tätigkeit, und davon bekommt sie den Charakter des Seins. So etwas ist aber ein Trieb, ein sich selbst produzierendes Streben, das im Innern dessen, dem es zugehört, gegründet ist (vide compendio, p. 282), es ist Tätigkeit, die kein Handeln ist, etwas Anhaltendes, die ideale Tätigkeit Bestimmendes, eine innere fortdauernde Tendenz, den Widerstand zu entfernen (wie die Tendenz einer gedrückten Feder).
//67// Mit dem Setzen eines Triebes muss notwendig etwas die Tätigkeit Verhinderndes gesetzt werden. Denn im Triebe liegt die Notwendigkeit des Handelns; da er aber kein Handeln wird, sondern ein Trieb bleibt, so muss der Grund davon in einem andren liegen.
Man kann sagen, der Grund des Triebes liegt im Subjekte, inwiefern der Grund zu einer Tätigkeit im Subjekte liegt. Aber er liegt nicht drin, in sofern er nicht Tätigkeit, sondern Trieb ist, und dadurch, dass etwas Verhin-derndes da ist, wird eben die Tätigkeit aufgehoben. Wir kommen sonach aus diesem Wechselverhältnis nicht hinaus.
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Wissenschaftslehre nova methodo, S. 66f.
Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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