Dienstag, 16. August 2016
Nur in wiefern er überwunden wird, kommt der Widerstand ins Ich.
Die Freiheit ist absolute Selbstaffektion und weiter nichts, sie ist aber kein Mannigfaltiges, also auch nicht anschaubar. Hier soll aber ein Produkt derselben anschaubar sein, sie soll also mittelbar anschaubar sein.
Dies ist nur unter der Bedingung möglich, dass mehrere Selbstaffektionen gesetzt werden, die als mehrere nur unterscheidbar wären durch das Mannigfaltige des Widerstandes, der ihnen entgegengesetzt würde; aber ein Widerstand ist nichts ohne Tätigkeit, und inwiefern er überwunden wird, kommt er ins Ich.
Das Ich sieht nur sich selbst, nun sieht es sich aber nur im Handeln, aber im Handeln ist es frei, also überwindend den Widerstand: Die Freiheit wirkt ununterbrochen fort, der Widerstand gibt ununterbrochen nach, [so] dass doch immer ein Widerstand bleibt. (Ein Bild davon ist das Fortschieben eines beweglichen Körpers im Raume.)
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Wissenschaftslehre nova methodo, S. 59
Nota. - Freiheit 'ist' (wie 'Ich') nur als Noumenon. Wirklich sind sie nur objektiv: als Wirkung, nämlich in ihrer Vereinigung mit dem Widerstand; denn die lässt sich anschauen, sie ist eigentlich alles, was wir 'haben'. Alles weitere wird in der Vorstellung lediglich hinzugedacht: aber dies notwendig, sofern wir einen Sinn darin erkennen wollen.
JE
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