hylê, materia
Daher kommt es, dass wir uns nur setzen können als verändernd die Form der Dinge, keineswegs aber den Stoff, dass wir uns wohl des Vermögens bewusst sind, die Gestalten der Dinge ins Unendlichen zu verändern, aber des Unvermögens, dieselben hervorzubringen oder zu vernichten, und dass die Materie für uns weder vermehrt noch vermindert werden kann, und auf diesem Gesichtspunkte des gemeinen Bewusstseins, keines- wegs aber auf dem der transzendentalen Philosophie, ist uns ursprünglich ein Stoff gegeben.*
*) Eine Philosophie, die von Tatsachen des Bewusstseins, von dem, was man findet, wenn man das Ich bloß als das Behandelte ansieht, ausgeht, kann über jene Grenze, wo ein Stoff gegeben ist, nicht hinausgehen, und ver- fällt sonach völlig konsequent, wenn sie jenen Satz aufstellt.
_____________________________________________________________
Grundlage des Naturrechts nach Prinzipien der Wissenschaftslehre, SW Bd. III, S. 29
Nota. - Die Frage, ob "es" dieses oder jenes "gibt", kann die kritische Philosophie nicht beantworten. Wen und was könnte sie mit "es" und "geben" denn meinen? 'Es gibt' keinen Stoff, das kann sie guten Gewissens sagen. Das bedeutet aber nicht, dass "es" Stoff "nicht gibt". Das wäre ebenso sinnlos.
JE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen