Mittwoch, 19. August 2015

Das Reale ist Materie.



Wir beziehen das Ideale auf das Reale. Bestimmheit, Fixiertsein ist der Hauptcharakter desselben, des Realen sowohl als Denken als des Subjekts, das durch dies reale Denken entsteht. Das Denken steht bei dem Realen gleichsam still und ist nicht, wie bei dem Idealen, in Bewegung. 

Das ist nun in diesem Realen das Gedachte? Die produzierende Einbildungskraft, und da hier Bestimmtheit eintritt, die Einbildungskraft im Produzieren. Es ist ein Produkt der Einbildungskraft, also was ists? Die Einbildungskraft synthetisiert ein unendlich teilbares Mannigfaltiges, nun ist dieses hier etwas Stehendes, daher, weils Objekt der realen Tätigkeit ist. Daher wird nicht auf das Mannigfaltige gesehen, sondern aufs Eine, es ist das Erblickte ein Teilbares bis ins Unendliche, es ist teilbarer Stoff, Materie im Raume. Eben diese Vereinigung des Mannigfaltigen, wo auf die Vereinigung bloß gesehen wird, macht es zur Materie. ...

Das Reale ist liegende tote Materie, aber es wird gedacht durch ein frei tätiges Wesen, und ist dessen Bestimmung; es muss also doch das Gepräge desselben tragen, wodurch es auch nur fähig ist, Gegenstand desselben zu werden. Die Absolutheit kann nicht sein Absolutheit des Handelns, sondern bloß Absolutheit des Seins, ein Sein durch seine Natur, durch seine Bestimmtheit, die Materie wird etwas an sich selbst und durch sich selbst, ein selbstständiges Ding, da es vorher bloß ein mir vorschwebendes war, und es wird für mich ein gegebenes, ganz ohne meine Zutun vorhandenes Objekt. Denn ich bin nur frei, alle Beschränktheit liegt außer mir.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 221 











Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE 

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