Ich setze mich als Individuum im Gegensatz mit einem anderen bestimmten Individuum, indem ich mir eine Sphäre für meine Freiheit zuschreibe, von den anderen, und dem anderen eine zuschreiben, von der ich mich ausschließe – es versteht sich, lediglich im Denken eines Faktums und zufolge dieses Faktums. Ich habe mich als frei gesetzt, neben ihm und unbeschadet der Möglichkeit seiner Freiheit. Durch dieses Setzen meiner Frei-heit habe ich mich bestimmt. Das Freisein macht meinen wesentlichen Charakter aus.
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Grundlage des Naturrechts nach Prinzipien der Wissenschaftslehre, SW Bd. III, S. 51
Nota. – Auch das Individuum ist in der Wissenschaftslehre nicht das, was in Biologie oder Psychologie so heißt. Es ist vielmehr das bestimmte einzelne vernünftige Wesen in seinem Verhältnis – und Gegensatz – zu den anderen vernünftigen Wesen. Was nicht zu seiner Vernünftigkeit gehört – Sinnlichkeit, Leidenschaft, Irrtum – , kommt noch nicht in Betracht.
Individuum im Sinne der Wissenschaftslehre ist derjenige, der auf dem Weg der Bestimmung seines Wollens in der Reihe all der andern vernünftigen Individuen schon ein gewisses Stück zurückgelegt hat.
Und genau besehen ist vernünftig überhaupt erst seine Wechselwirkung mit jenen.
JE
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