Montag, 8. Februar 2016
Intellektuelle Anschauung II.
Alles Denken als ideale Tätigkeit geht auf ein Objekt des Denkens überhaupt, welches ist denn nun das Objekt dieses synthetischen Denkens? Nichts anderes als ich selbst in meinem Denken Ich denke, 1; ich sehe mir selbst hierbei zu, 2. Letzteres ist das synthetische Denken; in diesem Denken wird das beide [=zwiefache?] erste Denken in einem Moment des Bewusstseins zusammengegriffen.
Dieses Denken ist sonach eine intellektuelle Anschauung und das Gedachte etwas Intelligibles, das durch das Denken selbst ist. Es gehört sonach unter das reine Denken, wovon wir sagten, sich etwas denken. Dahingegen das Denken des Objekts – das Objekt dieses Denkens ist das reale und ideale – etwas durch Sinnlichkeit vermitteltes ist.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 184
Nota. - Krauses Ms. ist an dieser Stelle nicht einfach zu entziffern. Ich habe die Interpunktion gewählt, bei der ich mir was denken kann.
Die ideale Tätigkeit = Denken 2. Ordnung, begleitet allezeit jede reale Tätigkeit = Denken 1. Ordnung. Abstrahieren wir davon, nehmen wir alles Denken nur als ideales, so geht es nicht auf diese oder jene (reale) Tätigkeit, sondern auf Tätigkeit überhaupt. Dies ist aber meine Tätigkeit: Ich sehe mir dabei zu. Dies doppelte Denken: mein Denken meiner Tätigkeit und mein Zusehen dabei, macht das Synthetische daran aus. Noch ist aber von allem Realen abstrahiert, eine Vermittlung mit Sinnlichem kommt nicht vor. Das Objekt ist ein rein Gedachtes, Noumen. Dieses Denken ist intel-lektuelle Anschauung. – Besser krieg ich's nicht hin; vielleicht bei anderer Gelegenheit.
JE
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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