Durch die absolute Freiheit, die eben beschrieben worden ist, bestimme
ich mich zu etwas, ich setze, ich habe in der Bestimmtheit einen Begriff. Es
wird nur nach einem Begriff gehandelt, ich handle dann frei, wenn ich nur
selbsttätig einen Begriff entwerfe. – Es ist uns hier aber um die klare
Einsicht der Gründe zu tun.
/ Das bloße Selbstaffizieren wurde im vorigen Paragraphen als reale Tätigkeit
aufgefasst, sie wurde nun angeschaut, in ihr lag der eigentliche Akt der realen
Tätigkeit. Nun soll die reale Tätigkeit dem Ich in diesem Selbstaffizieren
zusehen, aber das kann sie nicht, so wie wir sie bisher kennen. Nur als ein
Übergehen von Bestimmbarkeit zur Bestimmtheit konnte diese Tätigkeit gesehen
werden. Nicht Selbstaffektion, sondern Bestimmbarkeit und Bestimmtheit, und
beide zugleich. Das Bestimmte lässt sich nur so erkennen, dass es das
Bestimmbare nicht ist. –
Das Bestimmte muss anschaubar sein, denn nur unter der Bedingung seiner
Anschaubarkeit ist Freiheit möglich, welche Bedingung des Bewusstseins ist.
Aber die ideale Tätigkeit ist ihrem Charakter nach gebunden und
gehalten; nur einer realen nachgehend. Dieser idealen Tätigkeit muss etwas
entgegengesetzt sein, von der sie gehalten werde, dies ist ein Reelles und
insofern etwas Bestimmtes. (Wie das Bestimmte zu Etwas werde, gehört noch nicht
hierher.) Dieses Etwas heiße x, es bedeutet ein Sein, welches die ideale
Tätigkeit bloß nachmacht, etwas, was die eigentliche Tätigkeit vernichtet.
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Wissenschaftslehre nova methodo, S. 51f.
Nota - Das obige
Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der
Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen,
bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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