Mittwoch, 11. Januar 2017
Jedes einzelne in mir wird bestimmt durch das übrige in mir und umgekehrt.
Anmerkung: Aus einer usprünglichen Beschränktheit, aus welcher die besonderen Gefühle hervorgingen, war schon oben die Rede. Wir nannten es unseren Zustand überhaupt, wir redeten auch von einer Veränderung in diesem Zustande. Dies sehen wir hier weit bestimmter ein.
Die reale Tätigkeit ist beschränkt durch unser Wollen, durch die Individualität, darüber können wir hinaus- denken und denken vernünftige Wesen außer uns hinzu. Die ideale Tätigkeit ist beschränkt, und unser Zustand kann nur allmählich und zwar in bestimmten Massen aufgefasst werden. Durch die letzte werden wir etwas für uns, durch die erste bestimmen wir uns durch Vernunftwesen außer mir. Dieses in die äußerre Anschauung aufgenommen, gibt uns die Sinnenwelt. Das Mannigfaltige in mir und das Mannigfaltige außer mir stehen in Wechselwirkung.
Jedes Einzelne in mir wird bestimmt durch das Übrige in mir und umgekehrt. Alles aber kommt her aus dem absoluten Sein und aus dem absoluten Beschränktseins im Auffassen dieses Seins. In realer Rücksicht bin ich nicht alles, in idealer kann ich, was ich bin, nicht auf einmal auffassen.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 156
Nota. - Ein absolutes Sein - das hatten wir noch nicht. Hier ist aber lediglich gemeint das als absolut gedachte Sein des Ich, das dem realen Ich als reines Wollen vorausgesetzt wird.
JE
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