Dienstag, 17. Januar 2017

Sein und Wille ist eins, nur angesehen von verschiedenen Seiten.



Lösung der hier sich aufdrängenden Schwierigkeiten.

A) Nach N° 1 dieses Paragraphen ist mit dem Willen als solchen schon ein Sein verknüpft, sonach ist mit der Reflexion auf den Willen auch die Reflexion auf ein Sein (d. h. auf ein Objekt) verknüpft. Beides, Sein und Wille, ist eins, nur angesehen von verschiedenen Seiten, bezogen auf die verschiedenen Gemütskräfte. (Ich will X, in sofern geht mein Gedanke auf etwas außer mir. Ich will X, in sofern geht er auf mich.)

Auf das erste, das Wollen (das unter B beschriebenen empirische Wollen) geht ein bloßes reines Denken, und dies ist das einzige reine Denken, was im wirklichen Bewusstsein vorkommt. Auf das zweite, das Sein, geht eine Anschauung und mit dieser auch das Denken, denn keine Anschauung ist ohne Begriff; dies ist aber kein reines, sondern objektives Denken. Denken und Anschauung sind notwendig vereinigt, und in dieser Vereinigung entsteht die Vereinigung des Denkens und Wollens selbst im Ich. Sonach sind Sein und Wollen notwendig verknüpft.

Aus der Anschauung entsteht das Sein unserer selbst. Dieses Sein, auf welches die Reflexion geht, ist das reine Wollen selbst, und hier inbesondere das reine Wollen, in wiefern es angeschaut wird. Hier ist aber offenbar die Rede von einer äußeren Anschauung, denn die Form der inneren Anschauung, die Zeit, ist nur Form des Intelligiblen. Die //160// Form der äußeren Anschauung ist der Raum, und das Objekt derselben ist notwendig Materie im Raume, mithin würde dieses Sein Materie im Raume, und mit der Reflexion auf den Willen wäre eine Anschauung des materiellen Seins notwendig verknüpft.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 159f.



 

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