Ruth Rudolph, pixelio.de
Es kommt sonach dem Inhalte der Philosophie keine andere Realität zu,
als die des nothwendigen Denkens, unter der Bedingung, dass man über den
Grund der Erfahrung etwas denken wolle. Die Intelligenz lässt sich nur
als thätig denken, und sie lässt sich nur als auf diese bestimmte Weise
thätig denken, behauptet die Philoso- phie.
Diese Realität ist ihr völlig
hinreichend; denn es geht aus ihr hervor, dass es überhaupt keine andere gebe.
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Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre, SW I, S. 449
Nota. -
Wer immer einen zweiten Schritt tun will, muss ihn an einen ersten
Schritt anknüpfen. In der Wirklichkeit, und das ist nichts anderes als
die Welt der Erfahrung, tun wir immer schon den soundsovielten Schritt, und selbst dem gegenständlichen Philosophen geht es nicht anders. Rechtfertigen kann der Vernünftige sich immer nur durch Verweis
auf den eben vorangegangenen Schritt. Die Wissenschaftslehre, die den
Grund unseres wirklichen Wis- sens freilegen will, geht diesen Weg
konsequent zu Ende; bis zu dem Punkt, hinter den kein Schritt zurück
führt: Das Ich setzt sich, indem es sich ein/em Nichtich entgegensetzt.
Aus
diesem aufgefundenen Grund rekonstruiert sie dann Schritt für Schritt
die ganze Welt des wirklichen Wis- sens. Wenn ihr das gelingt, ist sie
bewiesen.
Und ist das Denken, das sie rekonstruiert hat, als notwendig erwiesen.
JE
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