J. Pollock, N° 6
Man denke das
Bestimmbare als Etwas. Dieses Prädikat kommt ihm zu, denn es ist
anschaubar. Unter diesem Etwas, welches in der Sphäre des Bestimmbaren
liegt, wählt die absolute Freiheit. Sie kann in ihrer Wahl nicht
gebunden sein, denn sonst wäre sie nicht Freiheit. Sie kann ins
Unendliche mehr oder weniger wählen, kein Teil ist ihr als der letzte
vorgeschrieben. Aus dieser Teilbarkeit ins Unendliche wird vieles folgen
(der Raum, die Zeit und die Dinge); unendlich teilbar ist alles, weil
es eine Sphäre für unsere Freiheit ist.
Hier ist die praktische Tätigkeit nicht gebunden, weil sie sonst aufhören müsste, Freiheit zu sein, aber darin
ist sie gebunden, dass sie nur aus dem Bestimmbaren wählen muss. Das
Bestimmbare erscheint nicht als hervor- gebracht, weder durch ideale
noch durch reale Tätigkeit. Es erscheint als gegeben zur Wahl. Es ist
gegeben heißt nicht, es ist dem Ich überhaupt gegeben, sondern dem
wählenden praktischen Ich.
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 57
Nota I. - Was immer gegeben ist, ist als bestimmbar gegeben.
29. 8. 15
Nota II. - Was bestimmt ist, ist als Bestimmtes gegeben. Es ist - von wem? - bestimmt worden. Solange es bloß gegeben war, war es un bestimmt, und darum bestimmbar. Jede Bestimmung lässt sich zurückführen. Erstens auf ein unbe- stimmt-Bestimmbares. Zweitens auf eine Bestimmuung durch einen Bestimmenden.
Die intelligible Welt - die Welt der 'Reihe vernünftiger Wesen' - ist die Welt der Bestimmungen. In ihr ist gar nichts gegeben. Es ist Alles (selbst-) gemacht.
JE
Nota - Das
obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie
der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht
wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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