Dienstag, 9. Oktober 2018

Gegeben ist, was bestimmbar ist.

J. Pollock, N° 6

Man denke das Bestimmbare als Etwas. Dieses Prädikat kommt ihm zu, denn es ist anschaubar. Unter diesem Etwas, welches in der Sphäre des Bestimmbaren liegt, wählt die absolute Freiheit. Sie kann in ihrer Wahl nicht gebunden sein, denn sonst wäre sie nicht Freiheit. Sie kann ins Unendliche mehr oder weniger wählen, kein Teil ist ihr als der letzte vorgeschrieben. Aus dieser Teilbarkeit ins Unendliche wird vieles folgen (der Raum, die Zeit und die Dinge); unendlich teilbar ist alles, weil es eine Sphäre für unsere Freiheit ist.

Hier ist die praktische Tätigkeit nicht gebunden, weil sie sonst aufhören müsste, Freiheit zu sein, aber darin ist sie gebunden, dass sie nur aus dem Bestimmbaren wählen muss. Das Bestimmbare erscheint nicht als hervor- gebracht, weder durch ideale noch durch reale Tätigkeit. Es erscheint als gegeben zur Wahl. Es ist gegeben heißt nicht, es ist dem Ich überhaupt gegeben, sondern dem wählenden praktischen Ich. 
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 57

 
Nota I. - Was immer gegeben ist, ist als bestimmbar gegeben.

29. 8. 15

Nota II. -  Was bestimmt ist, ist als Bestimmtes gegeben. Es ist - von wem? - bestimmt worden. Solange es bloß gegeben war, war es un bestimmt, und darum bestimmbar. Jede Bestimmung lässt sich zurückführen. Erstens auf ein unbe- stimmt-Bestimmbares. Zweitens auf eine Bestimmuung durch einen Bestimmenden.

Die intelligible Welt - die Welt der 'Reihe vernünftiger Wesen' - ist die Welt der Bestimmungen. In ihr ist gar nichts gegeben. Es ist Alles (selbst-) gemacht
JE






Nota - Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog.  JE 

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