Wird die reale Tätigkeit des Ich beschränkt, so entsteht notwendig, da die ideale Tätigkeit immer bleibt, eine //94// Anschauung, vor der Hand nur die des Beschränkenden. Dieses ist sonach ein ganz bestimmter Zustand des Ich. Von ihm aus kann eine genetische Einsicht in das jetzt Gesagte gegeben werden.
An diesem Zustand soll eine Veränderung erfolgen, wie und woher wissen wir nicht, wir haben sie wirklich postuliert. Das Ich wird durch diese Veränderung in seiner Beschränkung beschränkt. Im ersten Zustand (voriger Paragraph) ist das Ich und ist es irgend etwas, es ist fixiert, gehalten; ein bestimmtes Streben in ihm, weil es beschränkt ist. Oder Tätigkeit ist in ihm negiert, welches der Charakter des Seins ist.
Das Ich ist aber noch
nichts für sich; es ist auf jenem Gesichtspunkte keine Reflexion des Ich
auf sich selbst abgeleitet. Es wird sich finden, dass das Ich zu diesem
Anschauenden ein Sein für sich haben wird. Dieses Sein ists nun,
welches durch diese Veränderung beschränkt wird, durch B im Gegenstatze
zu A, wo nur ein Streben beschränkt wurde. Das Sein des Ich ist das
Beschränkte. Das Gefühl B als Gefühl überhaupt ist auch Beschrän- kung
des Strebens, hat dies mit A gemein; aber wir abstrahieren hier davon
und sehen nur darauf, dass es das Gefühl B ist, wir sehen nur auf die
Veränderung.
Ein Sein ist nur für die ideale Tätigkeit. Nun geht auf alles Sein des Ich noch nicht die ideale Tätigkeit, insofern kann also das Sein und die ideale Tätigkeit nicht beschränkt sein, aber die ideale Tätigkeit geht in der Anschau- ung Y auf das Sein von Y; wird nun, wie es dem Erwiesenen nach geschehen muss, das Sein des Ich beschränkt, so würde das Sein im Anschauen des Y beschränkt, verändert.
Ein Sein ist nur für die ideale Tätigkeit. Nun geht auf alles Sein des Ich noch nicht die ideale Tätigkeit, insofern kann also das Sein und die ideale Tätigkeit nicht beschränkt sein, aber die ideale Tätigkeit geht in der Anschau- ung Y auf das Sein von Y; wird nun, wie es dem Erwiesenen nach geschehen muss, das Sein des Ich beschränkt, so würde das Sein im Anschauen des Y beschränkt, verändert.
Aus
der Beschränktheit und Veränderung meines Seins folgt auch die
Beschränktheit und Veränderung des Seins außer mir. Zufolge der
Beschränkung meiner realen Tätigkeit in A entsteht notwendig die
Anschauung Y eines Beschränkten (voriger Paragraph); wird diese
Beschränktheit A als Grund der Beschränkung Y wieder beschränkt, so
folgt eine Beschränkung des Gegründeten [sic], dies gibt die Anschauung Y. Beschränktheit der realen Tätigkeit gibt Anschauung (voriger Paragraph).
Ein bestimmtes Quantum jener Beschränktheit gibt ein bestimmtes Quantum Anschauung. Wird der Grund be-//95//schränkt, so wird es auch das Begründete (Ich bin in der Anschauuung beschränkt heißt: Ich bin in der Vorstellung Y gebunden, das Mannigfaltige darin so zu ordnen und nicht anders; jede Beschränktheit erregt ein Gefühl, sonach auch die Beschränktheit der idealen Tätigkeit in der Anschauung Y.)
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 93ff.
Ein bestimmtes Quantum jener Beschränktheit gibt ein bestimmtes Quantum Anschauung. Wird der Grund be-//95//schränkt, so wird es auch das Begründete (Ich bin in der Anschauuung beschränkt heißt: Ich bin in der Vorstellung Y gebunden, das Mannigfaltige darin so zu ordnen und nicht anders; jede Beschränktheit erregt ein Gefühl, sonach auch die Beschränktheit der idealen Tätigkeit in der Anschauung Y.)
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Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 93ff.
Nota. - Was Fichte in den Rückerinnerungen mit spitzfinger Zurichtung der Philosophie gemeint haben mag - hier wird es deutlich. Der Sinn ist, die Beschränktheit der seienden Dinge außer mir zurückzuführen auf eine Beschränkt- heit im Sein des Ich: "Aus
der Beschränktheit und Veränderung meines Seins folgt auch die
Beschränktheit und Veränderung des Seins außer mir." Was eine 'beschränkte Beschränktheit' und eine 'Beschränkung des Seins' (in welchem bereits 'alle Tätigkeit negiert' war) sein soll, leuchtet mir nicht ein; und ich kann mir nicht einmal die Trivialität verkneifen, an der Verlässlichkeit des Protokollanten zu zweifeln.
Der Zweck der Spitzfindigkeit ist aber immer noch, unsere Annahme der Realität der Dinge außer uns als denk- notwendig zu demonstrieren: "Ein bestimmtes Quantum jener Beschränktheit gibt ein bestimmtes Quantum An- schauung." Ob ihm das an dieser Stelle gelungen ist, ist diskutabel. Wer aber seine folgenden Ausführungen verfolgen will, muss vorläufig annehmen, dass.
PS. Ich glaube - mehr traue ich mich einstweilen nicht zu sagen -, dass die Annahme der Wirklichkeit der Welt nicht - positiv - denknotwendig ist, sondern dass - negativ - unter umgekehrter Annahme alles wirkliche Denken schlicht unmöglich wäre. Denn ohne Wirklichkeit der Welt gäbe es für ein Ich nicht einmal in der Vorstellung Platz.
JE
Der Zweck der Spitzfindigkeit ist aber immer noch, unsere Annahme der Realität der Dinge außer uns als denk- notwendig zu demonstrieren: "Ein bestimmtes Quantum jener Beschränktheit gibt ein bestimmtes Quantum An- schauung." Ob ihm das an dieser Stelle gelungen ist, ist diskutabel. Wer aber seine folgenden Ausführungen verfolgen will, muss vorläufig annehmen, dass.
PS. Ich glaube - mehr traue ich mich einstweilen nicht zu sagen -, dass die Annahme der Wirklichkeit der Welt nicht - positiv - denknotwendig ist, sondern dass - negativ - unter umgekehrter Annahme alles wirkliche Denken schlicht unmöglich wäre. Denn ohne Wirklichkeit der Welt gäbe es für ein Ich nicht einmal in der Vorstellung Platz.
JE
Nota - Das
obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie
der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht
wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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